Die Rolling Stones
Sie sind die einzige Band, die noch aus der Anfangszeit der Rockmusik übrig und erfolgreich geblieben ist. Die Rolling Stones dürften damit die größten Stars der Musikgeschichte sein, vor allem wenn es um Rockmusik geht.
Begonnen hat die Geschichte der Band im Jahr 1961, als sich Keith Richards und Mick Jagger auf einem Bahnhof wiedertrafen – sie kannten sich aus der Schulzeit. Jagger machte bereits Musik, beide hatten einen ähnlichen Geschmack, und Richards wurde zum Vorspielen eingeladen. Später kam noch Brian Jones hinzu, der der Band den Namen gab. Angeblich geschah dies, als er einen Auftritt buchte und auf ein Plattencover blickte, auf dem Rolling Stone stand. Er machte kurzerhand die Mehrzahl daraus und die Rolling Stones waren geboren.
Im Schatten der Beatles
In den sechziger Jahren waren die Stones viel unterwegs, Dick Taylor verließ die Band und Bill Wyman sowie Schlagzeuger Charlie Watts kamen hinzu. Damals waren die Beatles die Lichtgestalten, musikalisch aber eher in der Popmusik angesiedelt, wenn auch mit einem Rock-’n‘-Roll-Einschlag. Die Rolling Stones gingen weiter: Sie schlugen härtere Töne an. Sie wurden sogar als die Anti-Beatles bezeichnet, was ihrem Erfolg gut tat. 1965 erschien der Song Satisfaction, der heute noch auf den Konzerten gespielt wird. Er wurde weltweit ein Nummer-1-Hit und damit schafften die Rolling Stones endgültig den Durchbruch.
Das Erfolgsrezept der Band lag im Duo Jagger und Richards. Der Sänger hatte ein betriebswirtschaftliches Studium absolviert und machte aus der Band ein Unternehmen. Richards wird als der künstlerische Leiter gehandelt. Beide gelten als sehr professionell, selbst wenn das angesichts der Drogenexzesse in den 70er-Jahren nicht immer sichtbar war.
Alle fünf Jahre eine Tour
Wie jede Band hatten die Rolling Stones künstlerische Höhen und Tiefen. Ausflüge in den Punk und Reggae wurde von den Fans nicht gewürdigt. Jagger genoss den Ruhm, Richards die Partys. Als Jagger eine Zeitlang eine Solokarriere versuchte und Stones-Lieder spielte, war die Gruppe kurz vor der Trennung.
Aber irgendwie haben es die beiden geschafft, sich immer wieder zusammenzuraufen und die Band in den Mittelpunkt zu stellen. Sie haben eine Marke geschaffen, die es zu recht in die Rock ’n‘ Roll Hall of Fame gebracht hat. Jeder geht heute eigene Wege, aber alle fünf Jahre kommen die Mitglieder der Band zusammen und gehen auf Welttournee. Damit verdienen sie so viel Geld wie kaum andere: 559 Millionen Dollar brachte die Tour zum Bigger Bang-Album 2005 ein, No Filter erreichte 2017 immerhin noch 400 Millionen Dollar.
Musikalisch waren die Stones Im Rock zu verorten, selbst wenn sie ursprünglich vom Blues kamen. Manche Kritiker sagen sogar, die Band habe die Rockmusik erst definiert. In der Tat haben sich aus der Art und Weise wie die Rolling Stones (und The Who) spielten, später viele Unterarten entwickelt, zu denen der Hard- und der Punkrock zählen.